Ü30 Jahre: 1991-2024
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Für Sie gelesen

Alles, was wir über das Thema Diabetes und das "Drum herum" finden setzen wir hier ein:

30.06.2020:

SPÄTSCHÄDEN:

Diabetes-geschädigte Organe können sich erholen - Mit diesem Protein


Schäden an Nieren und Lunge sind häufige Folgen von Diabetes. Durch die Kontrolle des Blutzuckerspiegels lassen sie sich nicht verhindern, wohl aber durch eine gezielte Aktivierung der DNA-Reparatur, wie Heidelberger Wissenschaftler herausgefunden haben.

Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung zeigten im Tierversuch erstmals, dass bei Mäusen mit Diabetes eine gestörte Reparatur von Schäden am Erbgut (DNA) unmittelbar für vorzeitige Gewebealterung, Vernarbung und schließlich Funktionsverlust der Organe verantwortlich ist. Setzten die Forscher die Reparaturmechanismen mit Hilfe eines bestimmten körpereigenen Proteins (nRAGE) wieder in Gang, stoppte der Prozess, die Organe erholten sich. Die Ergebnisse sind aktuell in "EMBO Journal" erschienen.

„Aus therapeutischer Sicht ist besonders interessant, dass sogar bereits vernarbtes Gewebe seine Funktionsfähigkeit zum Teil zurück gewann. Bisher hielt man diesen Prozess für unumkehrbar", so Seniorautor Professor Dr. Peter Nawroth, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Endokrinologie, Stoffwechsel und Klinische Chemie Heidelberg. „Diese Erkenntnis liefert uns erstmals einen vielversprechenden Ansatzpunkt, um diabetische Spätschäden zukünftig nicht nur zu stoppen, sondern möglicherweise auch heilen zu können."

Die Stoffwechselerkrankung Diabetes gibt Wissenschaftlern und Ärzten nach wie vor Rätsel auf: So ist bis heute nicht verstanden, welche Krankheitsmechanismen zu Spätschäden wie Nierenversagen, Erblindung oder Vernarbungen des Lungengewebes (Lungenfibrose) führen. In der nun veröffentlichten Arbeit gelang es dem Team um Erstautor Dr. sc. hum. Varun Kumar, Universitätsklinik für Endokrinologie, Stoffwechsel und Klinische Chemie Heidelberg und Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, erstmals bei Mäusen mit Diabetes Typ I sowie Diabetes Typ II, den unmittelbaren Zusammenhang zwischen den gestörten, für Körperzellen aber essentiell wichtigen DNA-Reparaturmechanismen und den zunehmenden Gewebeschäden herzustellen.

In einer 2017 publizierten Arbeit hatten Kumar und Kollegen bereits entdeckt, dass das körpereigene Protein RAGE (Receptor of Advanced Glycation Endproducts) eine tragende Rolle bei der DNA-Reparatur spielt und auch die Ausheilung von Gewebeschäden fördert. Nun untersuchten sie die Wirkung des Proteins bei Diabetes-Mäusen: Sie schleusten den genetischen Bauplan für RAGE mit Hilfe veränderter Viren in die Lungen und Nieren der Mäuse ein. „Diese Gentherapie brachte den Erfolg: Die DNA-Reparatur normalisierte sich und die Organe heilten", so Kumar. Wie das vernarbte Organgewebe allerdings seine Funktionsfähigkeit zurückgewinnt, ist noch unklar: „Wir vermuten, dass dabei möglicherweise einwandernde Stammzellen eine Rolle spielen", so der Mediziner.

„Unsere Ergebnisse werfen ein völlig neues Licht auf diabetische Spätschäden: Sie sind weniger eine Frage des gut oder schlecht eingestellten Blutzuckerspiegels, sondern als Syndrom einer gestörten DNA-Reparatur anzusehen", erläutert Nawroth. „Je nach angeborener Qualität und Leistungsfähigkeit dieser Reparaturmechanismen treten beispielsweise Nieren- oder Lungenschäden beim jeweiligen Patienten früher oder später auf. Wir müssen daher einen Weg finden, bei Diabetikern die geschädigten Organe auf dieser Ebene zu unterstützen."

 

übernommen von https://www.rtf1.de - vom 20.06.2020

Spektakuläre Ernährungsstudie:    Ist Diabetes bald heilbar?

 

Für viele an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankte Menschen galt bisher: „Einmal Diabetes . immer Diabetes“. Doch nun ist es britischen Wissenschaftlern gelungen, die Krankheit so weit rückgängig zu machen, dass Patienten teilweise über Monate hinweg keine Medikamente mehr brauchen. Der Schlüssel zum Erfolg: eine strenge Diät.

Acht Wochen lang gab es für die Teilnehmer an der Studie täglich lediglich drei Shakes und rd. 200 g Gemüse zu essen – alles in allem etwa 700 Kalorien am Tag. Die übergewichtigen Patienten nahmen im Durchschnitt 14 kg Körpergewicht ab.

Und auch die Bauchspeicheldrüse verlor Fett. Dadurch konnte sich das Organ wieder erholen und kehrte zu einer normalen Insulin-Produktion zurück. Der Blutzuckerspiegel sank. Ergebnis: knapp die Hälfte der Teilnehmer konnte auf ihre Medikamente verzichten, die anderen konnten zumindest die Dosierung senken. Der Effekt hielt auch nach sechs Monaten noch an.

In Deutschland hat Prof. Stephan Martin vom Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum in Düsseldorf ähnliche Erfolge erzielt. Sein Fazit: Selbst Patienten, die seit Jahren an Diabetes leiden, können durch eine Änderung des Lebensstils ihre Blutzuckerwerte zu effektiv beeinflussen wie mit Medikamenten. Prof. Martin empfiehlt Patienten u.a. das kostenfreie 60-Tage-Programm von der Deutschen Diabetes-Stiftung. (Informationen unter www.diabetesstiftung.org)

 

(nach “Meine Gesundheit“ – auf einen Blick Nr. 24)

Müdigkeit

 

Zuviel Stress, Wetterumschwünge oder einfach schlecht geschlafen: 

Schnell haben wir einen Schuldigen für unsere Müdigkeit gefunden.

Wenn wir uns aber immer wieder matt durch den Tag schleppen, kann das auch ein

Warnzeichen für eine ernstzunehmende Krankheit sein. Wichtig: Hält die Müdigkeit

länger als zwei Wochen an, lassen Sie sich sicherheitshalber vom Arzt untersuchen.

Eine Reihe weitverbreiteter Krankheiten könnten die Ursache für die anhaltende Er-

schöpfung sein: z. B. Blutarmut – Herzkrankheit – Alzheimer – Schilddrüsen-Unter-

funktion und  Rheuma – aber auch

 

Diabetes – Er wird oft erst spät erkannt. Doch eines der ersten Warnzeichen kann

lang anhaltende Müdigkeit sein. Der Körper versucht, überschüssigen Zucker über

den Urin loszuwerden. Dafür muss er auch vermehrt Flüssigkeit ausscheiden. Dadurch

kommt es zum Wassermangel, der wiederum müde machen kann. Achtung: Wenn

Sie sich abgeschlafft und müde fühlen, ohne gerade überarbeitet zu sein, kann das

ein Hinweis auf eine zu hohe Blutzuckerkonzentration sein, die vom Arzt kontrolliert

werden sollte.

(Meine Gesundheit - auf einen Blick Nr. 7/2016)

Optimale Medikamenteneinnahme – Der richtige Zeitpunkt

 

Klassischerweise nehmen Diabetiker ihre Medikamente Früh, mittags oder abends ein. Es ist aber auch wichtig, zu wissen, ob das vor dem Essen oder danach geschehen sollte.

  Ein wichtiges Kriterium für die Einnahme ist der Wirkstoff des Medikaments. „Um den Blutzucker gut einzustellen, spielt das und der auch der richtige Einnahmezeitpunkt eine große Rolle“, sagt Gabriele Overwiening von der Bundesapothekerkammer. Für viele Typ 2-Diabetiker ist der blutzuckersenkende Wirkstoff „Metformin“ das Mittel der ersten Wahl. Medikamente mit diesem Wirkstoff werden während oder nach der Mahlzeit eingenommen, dadurch verringern sich die Nebenwirkungen wie beispielsweise Übelkeit. Alkohol kann die Nebenwirkungen der Tabletten verstärken, weshalb er möglichst verwieden werden sollte.

   „Sulfonylharnstoffe“ und die mit ihnen verwandten Wirkstoffe der „Gliniden“ werden meist morgens vor dem Frühstück mit viel Wasser eingenommen. Der Arzt kann die Einnahme auch auf zwei Mahlzeiten verteilen: Auch bei diesen Wirkstoffen sollte möglichst kein Alkohol getrunken werden.

   „Alpha-Glucosidase-Hemmer“ verzögern im Darm den Abbau von Kohlehydraten aus der Nahrung. Die Tabletten werden idealerweise unzerkaut mit dem ersten Bissen der Mahlzeit geschluckt. Die Nahrung sollte keinen Zucker enthalten, sonst kann als Nebenwirkung Durchfall auftreten. Andere Diabetika werden unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.

   Nicht nur die Tageszeit, auch die Art der Nahrung spielt eine Rolle für den Wirkungseintritt eines Medikaments. Wird eine Tablette mit einer fettreichen Mahlzeit eingenommen, gelangt sie später in den Darm. Da die Wirkstoffe aber erst im Darm ins Blut aufgenommen werden können, verzögert eine fettreiche Mahlzeit den Wirkungseintritt.

(Diabetes-Apotheke – Rätsel-aktuell 1/2016)

übernommen von der Homepage des Diabetesinformationsdienst-München:

© 7activestudio - Fotolia.com

Zukunftsperspektive Zelltherapie?

 

15. Jan 2016 | Menschliche Hautzellen können in einem aufwändigen Prozess in insulinproduzierende Bauchspeicheldrüsenzellen umgewandelt werden. Einem Forscherteam aus den USA gelang es, die Methoden der Neu-Programmierung von Zellen zu vereinfachen und so die Produktion in größerem Stil zu ermöglichen. Dies eröffnet neue Perspektiven für die zukünftige Behandlung von Patienten mit Typ-1-Diabetes.

 

Kalifornische Wissenschaftler publizierten die Ergebnisse über die schrittweise Umwandlung von Fibroblasten aus menschlichem Hautgewebe zu insulinproduzierendenBetazellen im Januar in der Zeitschrift `Nature Communications`. Mithilfe von pharmakologischen und genetischen Methoden konnten Hautzellen zu Bauchspeicheldrüsenzellen umgewandelt werden, ohne dass die Zellen in das Stadium vollkommen undifferenzierter Stammzellen zurückgeführt werden mussten. Im Tiermodell konnten Implantate der neu produzierten Zellen bereits zeigen, dass sie in Abhängigkeit des Blutzuckergehalts Insulin produzieren und Mäuse vor der Entwicklung eines Diabetes schützen. 

Bevor man den klinischen Einsatz am menschlichen Patienten in Erwägung ziehen kann, sind noch einige Fragen zur Sicherheit der Therapie zu klären. Anzeichen einer Tumorbildung ließen sich in den bisherigen Versuchen zwar nicht erkennen. Durch die Umprogrammierung der Zellen besteht jedoch die Gefahr, dass diese nach der Implantation zu Krebszellen entarten. Eventuell gefährden auch die Insel-Autoantikörper, die durch Zerstörung der Betazellen zum Ausbruch des Typ-1-Diabetes des Patienten geführt haben, die neuen Ersatzzellen und könnten den Erfolg schnell zunichte machen.   
 

Quellen: 

http://www.diabetesinformationsdienst-muenchen.de/aktuelles/nachrichten/nachrichten-aus-der-diabetesforschung/news/article/31221/index.html
Zhu, S. et al.: Human pancreatic beta-like cells converted from fibroblasts. In: Nature Communications, 2016, 7:10080Deutsches Ärzteblatt: Insulinproduzierende Beta-Zellen aus Hautzellen beheben Diabetes bei Mäusen. 07. Januar 2016 (letzter Abruf: 14.01.2016)

Gesund genießen      

         

Essen sollte ein Genuss sein – auch für Diabetiker. Die Ernährungs-empfehlungen für Menschen mit Typ 2-Diabetes unterscheiden sich inzwischen nicht mehr von einer gesunden, abwechslungsreichen Mischkost, wie sie allen Menschen zur Gesunderhaltung empfohlen wird.

  

Da Übergewicht einer der wesentlichen Gründe für die Entwicklung Typ 2-Diabetes darstellt, ist es ratsam, kalorienreduziert zu essen und vorhandenes Übergewicht abzubauen. Anregungen für die „leichte Kost“ finden sich mittlerweile in vielen guten Kochbüchern.

  

Versuchen Sie es doch einmal mit mediterraner Küche, denn sie steht für Genuss und Lebensfreude. In großen wissenschaftlichen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die traditionelle Mittelmeerkost darüber hinaus noch äußerst gesund ist: Mit ihr kann das Gewicht reduziert und ernährungsbedingten Risiken wie Herzinfarkt und auch bestimmten Krebsarten vorgebeugt werden.

 

 Basis dieser abwechslungsreichen Küche sind

  • Viel Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Getreideprodukte
  • Oliven-, Raps- und Sojaöl statt Butter und Sahne
  • Kleine bis mäßige Mengen Milchprodukte, am besten Käse und Joghurt
  • Wenig Fleisch und reichlich Fisch
  • Ab und zu ein Glas Rotwein zum Essen

  

Mittelmeerkost enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe wie komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe und ungesättigte Fettsäuren. Außerdem ist sie reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. 

  

Eine „Siesta“ nach dem Mittagessen rundet den mediterranen Lebensstil ab.

 

(Quelle: NOWEDA eG Apothekergenossenschaft „Gesund und vital in den besten Jahren“ 2015 – Ratgeber aus der Apotheke)

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